Nachhaltigkeit ist seit langem ein Trend, der in jeder Branche zu finden ist. Das Wort Trend trifft es ganz gut. Zwar interessiert sich jeder für Nachhaltigkeit, doch spätestens bei der Geldbörse hört der Unterschied auf. Die Modefirmen haben das Trendthema längst erkannt und daraus ihre ganz eigenen Grundsätze entwickelt.
Faire und nachhaltige Mode, das gab es damals nur bei den ganz kleinen Labels, wo niemand wusste, ob es die Buden morgen noch gibt. Doch fair bedeutet dort nicht nur, dass unter fairen Bedingungen produziert wurde, auch die Preise waren erträglich und akzeptabel. Bei einigen Modelabels scheint das aber nicht mehr der Fall zu sein.
Nachhaltige Mode plötzlich Luxusgut
So erleben wir immer öfters einige Marken, die sich mit Nachhaltigkeit sonnen, die Preise aber dafür deutlich in die Höhe setzen. Der Sinn war das eigentlich nicht. Denn bei diesem Gedanken ging es darum, nicht nur nachhaltig zu produzieren, sondern auch möglichst vielen Verbrauchern einen Zugriff auf diese Produkte zu gewährleisten. Gelungen ist das nicht. Faire und nachhaltige Mode ist mittlerweile so teuer, dass nur noch eine bestimmte Zielgruppe angesprochen wird.
Auf der anderen Seite ist der Begriff Nachhaltigkeit auch sehr divers auszulegen. Es handelt sich um keinen geschützten Begriff, so dass jeder seine eigene Deutung reinlegen kann.
Was will der Kunde
Hier erkennen wir ein zweischneidiges Bild. Auf der einen Seite sehen wir eine Vielzahl von Verbrauchern, nicht nur bei den jungen Menschen, die faire und nachhaltige Mode und andere Produkte fordern, wenn sie danach gefragt werden und ihre Meinung äußern sollen.
Auf der anderen Seite ist da der direkte Einkauf, der zwar bewusster erfolgt, am Ende entscheidet jedoch die Geldbörse. Und die Billig-Läden, die jeder kennt, die Kleidung zu Preisen offerieren, die mit Fair und Nachhaltigkeit, wenig im Sinn haben, profitieren. Geht es um die eigene Geldbörse, werden die Punkte anders ausgelegt. Dann lässt sich auch einmal auf fair verzichten.
Faire Produkte reine Nischenprodukte
Zu erkennen ist das nicht nur im Modebereich. Generell sind wir bereit einen höheren Preis für Produkte und Klamotten zu bezahlen, sofern wir eine Marke kaufen oder und das Design besonders gut gefällt. Für faire Herstellung mit Nachhaltigkeit jedoch bezahlen wir ungerne mehr. Es gibt diese Produkte in nahezu allen Bereichen. Kaffee, Schokolade, Möbel, etc. Doch diese Produkte lassen sich bis heute als Nischenmarkt bezeichnen. Sie dienen dazu, um ab und zu das Gewissen zu beruhigen.
Nachhaltige Modefirmen schießen wie Pilze aus dem Boden. In Deutschland und anderswo gibt es sogar ganze Siegel zu diesem Thema. Einige können einfach gekauft werden, andere müssen zuvor über einen komplexen Fragekatalog beantragt werden. Am Ende bleiben aber viele Fragen offen. Wie nachhaltig können Modefirmen wirklich sein, schließlich gibt es in der ganzen Lieferkette so viele Zwischenhändler, dass diese Punkte praktisch kaum zu kontrollieren sind. Dennoch wird immer mehr Kleidung damit gerne ausgezeichnet.